Der Schwingklub Surental wird 2019 100 Jahre alt. Monatlich blicken wir daher in diesem Jahr auf die Historie vom Traditionsverein. Heute: Klubjahre 1981 bis 1990.
1982 trat Franz Bieri nach 22-jähriger Tätigkeit aus dem LKSV-Vorstand zurück. Im selben Jahr legte er auch noch sein Amt als Technischer Leiter ISV ab. In beiden Verbänden hat er über all die Jahre grosse Arbeit zum Wohle des Schwingsports geleistet. Sein Engagement wurde dann auch mit der Ehrenmitgliedschaft im Luzerner wie auch Innerschweizer Verband belohnt. Der Höhepunkt folgte ein Jahr später. Als erster Surentaler wurde Bieri Ehrenmitglied des Eidgenössischen Schwingerverbandes.
Kantonalfest in Oberkirch und wachsendes Jungschwingerwesen
Nachdem man 1978 auf die Durchführung des Luzerner Kantonalschwingfestes verzichtete, war man 1986 wieder an der Reihe. Nach 17 Jahren reisten die Luzerner Schwinger für den kantonalen Ehrentag ins Surental. Das Fest wurde in Oberkirch unter der Leitung vom einheimischen Albert Vitali durchgeführt, der damals noch als Gemeinderat amtete. In Zusammenarbeit mit dem Jodelchörli Heimelig wusste man die Schwingerfamilie zu begeistern. Das Schwingfest in Oberkirch wurde mustergültig organisiert und darf zweifellos als weiterer Meilenstein in der Surentaler Klubgeschichte bezeichnet werden. Schwingerisch konnten am Heimfest leider keine Glanzpunkte gesetzt werden. Willi Fellmann holte als einziger Surentaler den Kranz.
Dem Jungschwingerwesen wurde zu dieser Zeit immer mehr Beachtung geschenkt. So fand 1980 in Oberkirch der erste Surentaler Nachwuchsschwinget statt und acht Jahre später in Triengen wurde der Luzerner Kantonal-Jungschwingertag ausgetragen, bei dem Daniel Hüsler als Tagessieger hervorging. Die offizielle Charge des Jungschwingerbetreuers wurde jedoch erst gegen Ende dieses Jahrzehnts einberufen. Die ersten Trainingsleiter der jungen Surentaler Schwinger waren aber keine geringeren als die ehemaligen Spitzenschwinger Hans Bühler und Alois Boog. Ein gewisser Werner Vitali begab sich damals auf die Spuren seiner grossen Vorbilder und machte mit ersten Spitzenplätzen und Kategoriensiegen bei Jungschwingertagen auf sich aufmerksam.
Start einer neuen Ära
Anfangs der 80er Jahre waren die sportlichen Erfolge der Aktiven im Vergleich zur Blütezeit in den 50er- und 60er Jahren nicht sehr hoch einzustufen. Die erfolgreichsten Kranzsammler waren Bruno Stofer und Josef Röösli, die sich in dieser Zeit auch für eidgenössische Anlässe qualifizieren konnten. So war Stofer, der gleichzeitig noch als Technischer Leiter im Schwingklub Surental wirkte, am Eidgenössischen Schwingfest in St. Gallen am Start. Mit Werner Barmettler konnte sich ein zweiter Surentaler für diesen Anlass qualifizieren. Auch Franz Bieri hatte als Innerschweizer Technischer Leiter an diesem Fest in der Einteilung alle Hände voll zu tun.
Ein Jahr später vertrat Josef Röösli die Surentaler Farben am Unspunnen-Schwinget in Interlaken, wie auch am Eidgenössischen 1983 in Langenthal. Dort verdiente er sich die Teilnahme zusammen mit Bruno Stofer, dessen Leistung besonders hoch zu achten war, wurde er doch im Dezember 1980 als Nachfolger von Jules Bieri zum Präsidenten gewählt. Dieses verantwortungsvolle Amt hinderte ihn jedoch nicht daran, auch noch auf dem Schwingplatz Glanzleistungen zu bringen.
Schon bald drängte sich der junge Werner Vitali auf, der sich bereits mit 17 Jahren seinen ersten Kranz am Luzerner Kantonalfest in Inwil holte. Viele weitere sollten noch dazukommen. Werner war in diesem Jahrzehnt der erfolgreichste Kranzsammler für die Surentaler. Feierte er seine ersten Kränze noch an der Seite von Klubpräsident Bruno Stofer, kamen später auch noch Willi Fellmann und Stefan Fleischlin mit ihm zu Kranzehren.
Vitali ein sicherer Wert
Zwei Jahre nach seinem ersten Kranzgewinn kämpfte Werner am Eidgenössischen Schwingfest in Sitten um das begehrte Eichenlaub. Dieser Anlass ist vor allem den Innerschweizern noch bestens in Erinnerung – Harry Knüsel krönte sich mit einem Sieg im Schlussgang über Ernst Schläpfer zum Schwingerkönig. Es sollte noch bis heute der einzige Titel für die Innerschweizer bleiben. Ein Jahr später konnte sich Werner für den Unspunnen-Schwinget qualifizieren und beendete diesen auf dem 11. Rang.
Das Jahr 1988 war aus Surentaler Sicht sehr ereignisreich. Bruno Stofer wurde neu in den LKSV-Vorstand gewählt und Werner Vitali war mit seinen fünf Kranzgewinnen und dem Sieg am Luzerner Kantonalschwingfest in Luzern bester Luzerner der Saison. 1989, einem weiteren eidgenössischen Jahr, durfte der Schwingklub Surental schon sein 70-jähriges Bestehen feiern. Ein Jahr, das nicht nur wegen seinem Jubiläum in die Geschichte einging. 1977 gewann man letztmals so viele Kränze wie in dieser Saison. Daraus resultierte, dass mit Werner Vitali, Willi Fellmann und Stefan Fleischlin gleich drei Surentaler ans Eidgenössische Schwingfest in Stans reisen durften. Zur Krönung schwang sich Vitali auf den achten Schlussrang und wurde Eidgenosse. Im ersten Gang stellte er gegen den späteren Schwingerkönig Adrian Käser. Dieser Erfolg beendete eine Durststrecke von 20 Jahren. Eine neue Ära hatte begonnen.